AllgemeinLehrkräfte sprechen Schulschwestern ihren Dank aus

Die Kongregation der Schulschwestern Notre Dame (SSND) hat nach beinahe 170 Jahren des Wirkens die Trägerschaft ihres Bildungsstandortes Freistadt der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) übergeben. Am 13. Oktober wurde den Schwestern im Rahmen eines Festaktes für die Entwicklung und Festigung des Standortes gedankt. Mit der Übergabe sichern die Schwestern den Fortbestand der Schule in ihrer pädagogischen und spirituellen Tradition.

 

Übergabe an die VOSÖ von langer Hand geplant

Wir sehen in diesem Schritt die Möglichkeit, unsere Bildungseinrichtung in bewährte, professionelle Hände zu legen, damit sie ihren bisherigen erfolgreichen Weg gut weitergehen können,“ erklärt MMag. Sr. Karin Kuttner, Vorstandsvorsitzende des bisherigen Schulträgers, des Schulverbundes SSND Österreich, die Beweggründe der Übergabe. Neben der Zukunftssicherung des Standortes profitiert die HLW|HLK Freistadt von 30 Jahren Erfahrung der VOSÖ mit unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen.

Direktor Mag. Jürgen Ehling betont: „Der Ordensgründerin der SSND Mutter Teresia Gerhardinger war es stets wichtig, auf die Not der Zeit zu reagieren und junge Menschen entsprechend zu bilden und zu fördern. So sehen auch wir unsere Aufgabe darin, jungen Menschen in herausfordernden Zeiten eine zukunftsfähige Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Dass neben einer soliden Allgemeinbildung der Schwerpunkt auf praktischen Fähigkeiten liegt, ist durchaus im Sinne der Ordensgründerin.“

Die Bedeutung des Ordenscharismas für die pädagogische Arbeit benennt auch HRin Mag.a Maria Habersack: „Die Pflege des Ordenscharismas als DNA jeder Bildungseinrichtung von Orden, ist uns ein zentrales Anliegen. Mit großem Respekt gegenüber dem Erbe der Schulschwestern freuen uns auf den künftigen gemeinsamen Weg mit den insgesamt drei SSND Bildungsstandorten Freistadt, Friesgasse (Wien) und Kritzendorf!“

 

Dankesfeier für die Kongregation der Schulschwestern Notre Dame

Beim Festakt am 13. Oktober um 14.00 Uhr im Salzhof steht der Dank an die Schulschwestern im Vordergrund, Dank für die erfolgreiche Entwicklung und Festigung des Standortes. Für die Schwesterngemeinschaft ist diese Übergabe ein historischer Schritt, bedeutet er doch einen Rückzug aus einer 170-jährigen Geschichte. Vier Schwestern haben in den letzten Jahren die Schule vor allem organisatorisch vor Ort betreut. Sie werden weiterhin am Standort wohnen bleiben und unterstützend zur Seite stehen.

Erwartet werden zur Feier der Freistädter Bürgermeister Christian Gratzl, Schulqualitätsmanager (SQM) HR Mag. Gerhard Huber von der Bildungsdirektion OÖ und von der Diözese Linz Schulamtsleiter Mag. Anton Birngruber, MA sowie der Bischofsvikar für Orden Dr. Adi Trawöger.

 

Von der Kinderbewahranstalt zur HLW | HLK

Die Schulschwestern Notre Dame wirken seit 1853 in Freistadt im Bereich der Bildung und Erziehung. Was damals unter einfachsten Verhältnissen mit einer „Kinderbewahranstalt“ (Kindergarten) und einer Industrieschule für Mädchen begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte weiter zu einer Volksschule, einer Hauptschule, zu einer ein-, zwei- und dreijährigen Fachschule mit Internat bis hin zur heutigen HLW|HLK Freistadt. Lange Zeit lag dabei der Schwerpunkt auf der Mädchenbildung, weil die Bildungsmöglichkeiten für Mädchen damals sehr dürftig waren. Die Schulschwestern versuchten mit ihrem Angebot immer dort anzusetzen, wo eine gewisse Not bzw. ein dringender Bedarf bestand. Auch die heutige HLW|HLK bietet ein attraktives Bildungsangebot für die Region: Eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) mit der Vertiefung Gesundheit, Fitness und Kommunikation sowie die Höhere Lehranstalt für Kommunikations- und Mediendesign (HLK) mit den Vertiefungsmöglichkeiten „Medien und IT“ und „Bionik und Biotechnologie“.

 

Mit der VOSÖ in die Zukunft

Die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) wurde 1993 auf Initiative der Österreichischen Ordensgemeinschaften gegründet. Die Intention dabei war, Ordensschulen, deren ursprüngliche Träger die Schulen nicht mehr weiterführen konnten, organisatorisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Das Charakteristikum der jeweiligen Schule und die Prägung durch die jeweilige Ordensspiritualität sollte aber weiterhin spürbar und gepflegt werden. Heute ist die VOSÖ mit 20 Bildungsstandorten und rund 13.300 betreuten Kindern und SchülerInnen der größte private Schulträger Österreichs.

www.ordensschulen.at

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Text: Johanna Holl
Fotos: Jasmin Preslmayr